Lauschiges Leuca – September in Südapulien

Die Süditaliener haben den Volkssport perfektioniert, sich im Sommer in Blechlawinen gen Strand zu schieben. Im Juli und August ziehen sie in ihre Ferienhäuschen oder Ferienwohnungen in Ortschaften in Meeresnähe, die im Winter fast völlig ausgestorben daliegen und im Sommer die Menschenmassen kaum fassen können. So ein Ort ist Santa Maria di Leuca, eigentlich nur ein abgelegener Stadtteil von Castrignano del Capo, aber von seinen Fans liebevoll Leuca genannt und regelmäßig besucht. Wer sich tatsächlich am Meer erholen will, ist besser damit beraten, die schönen Septembertage für einen Urlaub an den Stränden der Provinz Lecce zu nutzen. Da dauern alle Wege nur halb so lang, die Strände sind wenig bevölkert und man muss für einen Tisch im Restaurant nicht anstehen. Denn natürlich lohnen sich diese Orte, denn jeder für sich hat einen besonderen Charme.

Ganz entspannt lässt man im Hafenrestaurant den Tag ausklingen.

Santa Maria de Leuca ist heute ein beliebter Kurort mit Thermalbädern. Doch schon in der Stein- und später in der Bronzezeit siedelten hier Menschen in den zahlreichen Höhlen im porösen Kalkstein. Heute sind diese wichtige Touristenatraktionen. Außerdem war die Stadt Zeuge eines bdeutungsvollen historischen Ereignisses, als vor 1941 und damit vor gar nicht allzulanger Zeit hier die apulischen Wasserwerke mit ihrem Jahrhundertwerk, einer ganz Apulien durchquerenden Wasserleitung im südlichsten Süden angelangten. Das wurde mit der Errichtung eines monumentalen Wasserfalls für die Nachwelt im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt. Zu festgelegten Zeiten wird dieser Wasserfall aktiviert und für einen kurzen Moment rauscht das kühle Nass zum Hafen hinunter, wo es in einem Becken aufgefangen wird. Wer die Treppen nicht scheut, gelangt hinauf zu einer der Heiligen Maria geweihten Kirche und dem ganz Leuca überragenden Leuchtturm, der dank seiner weithin sichtbaren Lage auf einer Anhöhe und dazu mit seinen 47 Metern Höhe zu den imposantesten in ganz Italien zählt. (Wer weniger gut zu Fuß ist, fährt mit dem Auto nach oben.)

Azurblau und glasklar – da möchte man am liebsten sofort hineinspringen. Blick über eine Bucht nach Leuca.

So viel mehr hat der Ort dann auch gar nicht zu bieten. Allerdings liegen rund um Leuca einige der schönsten Strände Apuliens. So klingende Namen wie die „Malediven des Salento“ … versprechen goldgelben Sand und glasklares, azurblaues Wasser. Dabei fällt der Strand über 20/ 30 Meter ganz flach ab, sodass vor allem Familien mit kleinen Kindern dort bestens aufgehoben sind.

Wir fanden ein verlängertes Wochenende in und um Leuca genau angemessen.

Punta Ristola bildet den südlichsten Punkt des Salento. Hier treffen das ionische Meer und die Adria zusammen.

Ganz kurz vor Kitsch – Sonnenuntergang am „Punta Ristola“.

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